Schauspielerin Carrie Fisher ist auf dem Forrest Lawn Cemetery in Los Angeles beerdigt worden. Bemerkenswert ist die Form ihrer Urne: Sie erinnert an eine riesige Prozac-Pille. Prozac ist ein bekanntes Antidepressivum. Die kapselförmigen, an den Enden abgerundeten Pillen sind halb weiß, halb grün. So sieht auch die Urne aus, die Fishers Bruder Todd Fisher während der Beerdigung am Freitag in seinen Armen hielt.
Dieser Text auf Spiegel-Online hat uns schmunzeln lassen. Und wir glauben, dass das genau die Absicht der verstorbenen Carrie Fisher war, uns allen bekannt als Prinzessin Lea aus den Krieg der Sterne Filmen.
Carrie Fishers Humor war in Hollywood legendär. Nichts und niemand war vor ihrem liebevollen Spott sicher. Sie konnte bissig ironisch sein, peinliche Situation durch augenzwinkernden Sarkasmus retten. Kaum jemand war ihr je böse, auch weil sie immer wieder die Leute dazu gebracht hat, über sie selbst zu lachen.
Die Prozac-Urne war natürlich auch eine Anspielung auf Carrie Fishers bipolare Störung. Anders als viele Hollywoodstars hat sie diese Krankheit nie verheimlicht und damit den Menschen nicht nur ihre strahlende Seite gezeigt, sondern auch ihre dunkle, traurige.
Die meisten Urnen haben mit den Menschen, deren Asche in ihnen beigesetzt wird, nichts zu tun. Die meisten Urnen sind Standardbehältnisse, oft ordentlich gestaltet, aber am Ende dann doch eher nichtssagend. Es gibt keine Vorschrift, die einen dazu zwingt, Asche in eine gewöhnliche Urne zu füllen, wie man sie oft beim Bestatter angeboten bekommt.
Die Familie von Carrie Fischer hat sich für einen anderen Weg entschieden. Ihre Verwandten wollten die Asche der Verstorbenen in etwas zur letzten Ruhe betten, das mit der Toten zu tun hat, etwas über sie sagt und die Erinnerung auf eine ihrer wunderbaren Charaktereigenschaften lenkt. Im Fall von Carrie Fisher ist das ganz großartig gelungen.
Auch die Angehörigen von Renato Bialetti wollten mit dem Gefäß mit der Asche des Verstorbenen ein Zeichen setzen. Der Unternehmer wurde in einem Moka-Kocher zur letzten Ruhe gebettet. Die Bialettis stellen seit Generationen diese Espresso-Maschinen her.
Als unser Vater Fritz Roth gestorben ist, haben wir lange darüber nachgedacht, wie wir seine Asche in den Gärten der Bestattung beisetzen sollen. Unsere Kinder haben damals aus rotem Papier ein Herz gebastelt. Das Herz ist das wohl stärkste Symbol für Liebe, Fürsorge und Geborgenheit. Mit den Kindern zusammen am Tisch zu sitzen, darüber zu reden, was sie für Erinnerungen an den Opa haben, war für uns alle ein guter Moment, trotz aller Traurigkeit und Trauer. Diese gemeinsamen Stunden, in denen wir ganz stark spürten, dass wir als Familie eine starke Gemeinschaft sind, haben wir noch einmal als Geschenk unseres Vaters erlebt. Alle die damals dabei waren, werden sich ihr Leben lang daran erinnern.
In diesem Herz haben wir Fritz’ Asche beerdigt. Ein letzter Gruß der Enkel an den geliebten Opa. Die Erinnerung an diesen Abschiedsgruß berührt uns bis heute tief und wird uns auch in Zukunft mit unserem Vater verbinden.
Die Beisetzung eines geliebten Menschen in einer schönen Standardurne ist ein guter Weg der Abschiednahme. Man kann aber auch diesen letzten Akt persönlicher gestalten, wenn man das möchte.
Wir sind frei in unseren Entscheidungen wie eine Trauerfeier, ein Sarg oder die Urne aussehen soll und wer glaubt, dass es ihm hilft, hier einen ganz eigenen Weg zu gehen, der bekommt von uns jede Unterstützung.
Herzlichst
Hanna Thiele Roth David Roth
Bergisch Gladbach im Januar 2017
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