Menschen sterben. Ideen leben weiter. Das Vermächtnis von Apple-Gründer Steve Jobs steckt nicht nur in iPods, iPhones und iPads. Der Mann, dem die Menschheit geniale Erfindungen verdankt, hat der Welt auch ein paar großartige Gedanken geschenkt.
In einer Rede vor Studenten der Universität Stanford hat Jobs im Jahr 2005 – also zu einer Zeit als er schon wusste, dass er unheilbar krank ist – über den Tod gesprochen. Seinen Vortrag kann man sich bei YouTube anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=UF8uR6Z6KLc&feature=player_embedded
Viele Zitate von Steve Jobs, die man in den letzten Tagen gehört hat, stammen aus dieser bemerkenswerten Rede. Die Textzeilen, die mich am meisten berührt haben, möchte ich hier zitieren. Es sind die Worte eines Genies, das im Angesicht des Todes voller Demut spricht.
„Der ganze Stolz, die ganze Angst vor dem Versagen und der Scham – diese Dinge fallen einfach weg, angesichts
des Todes und es bleibt nur mehr das, was wirklich wichtig ist.“
„Sich zu erinnern, dass man sterben wird, ist der beste Weg, den ich kenne, um der Falle zu entgehen und zu glauben man hätte etwas zu verlieren. Du bist vollkommen nackt. Es gibt keinen Grund, um nicht seinem Herzen zu folgen.“
„Wenn heute der letzte Tag in meinem Leben wäre, würde ich das tun, was ich mir heute vorgenommen habe zu tun?“ Und jedes Mal wenn die Antwort „nein“ war für mehrere Tage hintereinander, wusste ich, ich muss etwas verändern.“
„Deine Zeit ist begrenzt, also verbrauche sie nicht, um das Leben anderer zu leben.“ Als Steve Jobs in seiner Rede auf seine eigene Erkrankung zu sprechen kommt, hadert er nicht mit seinem Schicksal. Er spricht das Unumgängliche aus:
„Und dennoch ist der Tod das Schicksal, das wir alle teilen. Niemand ist jemals entkommen. Und das ist so, wie es sein sollte, weil der Tod möglicherweise die beste Erfindung des Lebens ist. Es ist der Vertreter des Lebens für die Veränderung. Es räumt das Alte weg, um Platz zu machen für das Neue.“
Der Tod begrenzt unsere Lebenszeit. Er macht Zeit zu etwas unschätzbar Wertvollem. Wer seine eigene Endlichkeit erkennt und annehmen kann – und der Tod Steve Jobs kann uns dabei helfen – der wird mit seiner Lebenszeit anders umgehen. In meinem neuen Buch* finden Sie meine Gedanken, wie der Tod eines Menschen das Leben der Hinterbliebenen sinnvoll verändern kann.
Einen Satz des Apple-Gründers wird mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben: „Mich zu erinnern, dass ich bald tot sein werde, war für mich das wichtigste Werkzeug, das mir geholfen hat, alle diese großen Entscheidungen zu treffen.“
Menschen sterben. Gedanken leben weiter.
Bergisch Gladbach im Oktober 2011,
Ihr Fritz Roth