Künstlerduo JELLYSPOOR
2018/2019 Jahreskünstler
bei Pütz-Roth
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Hier ganz aktuelle Dokumentationen der Arbeiten unserer Jahreskünstler JELLYSPOOR:
Im Haus der Klage “LINEING”:
Hier können Sie sich die Dokumentation LINEING ansehen
Im Haupthaus “CHIT-CHAT #2”:
Hier können Sie sich die Dokumentation CHIT-CHAT #2 ansehen
Seit 2013 agieren Evamaria Schaller und Andreas Gehlen als Künstlerkollektiv JELLYSPOOR. Sie verschmelzen filmisch-performative Raumforschung und installativ-malerische Bildhauerei zu einer eigenen künstlerischen Sprache.

JELLYSPOOR arbeitet im urbanen Raum oder bringt haptische Momente in den White Cube. Das mögliche Scheitern ist stets Bestandteil des Arbeitsprozesses und eröffnet neue Ebenen der Kontextualisierung durch spontane Interaktion mit Raum, Zeit, Gesellschaft. Das gegenseitige Lernen voneinander sieht das Künstlerkollektiv als Potential künstlerischen Ausdrucks und die gemeinschaftliche Arbeitsweise als Spiegelung zeitgenössischer Kunst-Prozesse: Ihre Projekte sind Versuchsanordnungen die als Environment, Installations-, Urban-Art oder Performancekunst zur ästhetischen Strategie geformt werden.
“Wir verstehen unter dem Begriff der Bildhauerei einen künstlerischen Ausgangspunkt, der sich im Wahrnehmen des Raumes, dem Wahrnehmen des Ichs im Raum und der Annäherung an das Wesentliche dieses Prozesses manifestiert.”
www.jellyspoor.wordpress.com
AUSSTELLUNGEN / PROJEKTE (Auswahl)
2018
Industrial Culture / Walpodenakademie Mainz
2017
Stadtbesetzung II / Kultursekretariat NRW Gütersloh
2016
4 Objekte 4 Stunden 4 Richtungen 4 Tage / zeigedeinewunde2016 / Maximiliansforum München
2015
Stadtbesetzung I / Kultursekretariat NRW Gütersloh
Telpost Summer / Millingen, Holland
2014
Chorprobe #1 / ArToll Bedburg Hau
2013
Künstlerresidenz Künstlerdorf Schöppingen / Neue Medien
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ANDREAS GEHLEN
Andreas Gehlen wurde 1969 in Bonn geboren; lebt und arbeitet in Brühl und Bergisch Gladbach.
Er wuchs in Chile, Jugoslawien, Rumänien und Spanien auf. 1996-2003 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Mara Mattuschka, Thomas Virnich, Raimund Kummer und Tomas Schmit. 2003 Meisterschüler bei Prof. Walter Dahn.
Seit 2004 freischaffender Künstler; ab 2008 freie kuratorische Arbeit und künstlerischer Leiter und Art Director der Plastiker-Firma sculptorscoop.
Andreas Gehlens Arbeit beschäftigt sich mit einem Blick auf die Welt, die die vorhandene spiegelt. Eine künstlerische Strategie ist der Akt des Sammelns als möglicher Ausgangspunkt seiner künstlerischen Prozesse. Gehlen sucht bizarre Alltagsgegenstände, die unscheinbar, oft unbemerkt oder nicht definiert sind, und verwandelt sie in neue Zusammenhänge. Diese Objekte können Bilder oder Elemente der Vergangenheit mit einer historischen Erzählung oder seiner eigenen Vergangenheit kombinieren. Durch seine Prozesse der Forschung entwickelt er Zeichnungen, Readymades oder Grafiken sowie Arbeiten im Stadtraum oder raumbezogene Installationen.
AUSSTELLUNGEN (Auswahl)
2018
"Smart Nature" | Hase29, Osnabrück
2017
“Stadtbesetzung II” | urban art Projekt, nördliches NRW
“Lichtparkour” | Schöppingen
2016
“4 Objekte, 4 Stunden 4 Richtungen 4 Tage” | Maximillianforum, München
“EXTRA” | mit Thorsten Krämer | Tiefgarage, Köln
“Shining_GAP” | Festival für Lichtkunst | Osnabrück
2015
“Stadtbesetzung I” | Schöppingen & 8 Städte
“Keiner da, granada” | Elektrohaus Hamburg
“sector 58” | Millingen, Niederlande
2014
“Chorprobe #1” | ArToll, Kunstlabor e.V., Beburg-Hau
2013
“Don ́t believe the Kanakku Pitikkal” | Kunstverein Wolfenbüttel
“Pulver” | mit Thorsten Krämer, Boutique, Raum für temporäre Kunst
“Pimpuli” | Honigbrot, Köln
“Big Data Art 2013” | Munikat, München
www.andreasgehlen.com www.sculptorscoop.com
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EVAMARIA SCHALLER
Evamaria Schaller wurde 1980 in Graz (Österreich) geboren.
Nach Studien in Graz, Salzburg und Prag schloss sie 2007-2011 ein Postgraduierten-Studium an der Kunsthochschule für Medien, Köln, ab. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien wie das Chargesheimer Stipendium 2011, Peter-Mertes Stipendium 2012, Residenzstipendium Stiftung Künstlerdorf Schöppingen 2015, Atelier Galata Istanbul 2016, Residenzstipendium Marrakesch 2017 u.a.
Seit 2011 arbeitet sie als freie Künstlerin in Köln und Österreich, wie als Organisatorin und Kuratorin für das Performance Netzwerk PAErsche.
Evamaria Schallers Arbeit oszilliert zwischen Performancekunst, Film und In- stallation. Sie arbeitet mit dem Medium Film als Dokumentarinstrument. In ihren Videoperformances nutzt sie filmische Aufnahmen, um Körper und Raum in skulpturale Handlung zu fragmentieren. In ihren Live-Performances beschäftigt sie sich mit alltäglichen Aktionen und ihrer Absurdität. Schallers eigener Körper ist ihr Maßstab und formt ihre künstlerischen Raumforschungsprozesse. In ihren Untersuchungen reflektiert und interveniert sie mit ortsspezifischen Bedingungen durch fokussierte Gesten. Sie verwandelt und dekontextualisiert alltägliche Materialien oder Fundstücke und verformt diese zu installativ-bewegten Handlungsskulpturen.
AUSSTELLUNGEN (Auswahl)
2018
“PAErsche Open Source Performance” Kunstverein Grafschaft Bentheim in Neuenhaus | DE
“Ausstellen des Ausstellens” Staatliche Kunsthalle Baden Baden | DE
2017
“Styrian Power” | Künstlerhaus Klagenfurt
“Eye to Eye” | Kunstmuseum Bochum
“Dreh dich nicht um, dreh dich nicht um...” | Neue Galerie Graz
2016
viennacontemporary | Marx Halle Wien
“zeigedeinewunde2016” | Maximiliansforum München
“From Live to Document” | Exhibition Shui Jingtang | Chengdu, China
2015
“Desmodontiane” | Galerie Martinetz “Turn the corner“| FAK Münster
“Frauen Video Arbeiten” | ZKM Karlsruhe
2014 “Brussels Cologne Contemporaries” | t.a.t. Cologne
“New Talents Biennale Cologne”
“Toll-e-Wut, garde-ávous?” | Kunst im Schaufenster Wien
www.efeumaria.com www.paersche.org
Finissage JELLYSPOOR
am 2. Juni 2022
in unserem Hause Pütz-Roth
Wegen der Corona-Pandemie musste der Termin zur Finissage mehrmals verschoben werden, im Juni 2022 konnte sie dann endlich stattfinden. Als Referent und Gesprächspartner war der Kurator Konstantin Adamopoulos eingeladen. Evamaria Schaller und Andreas Gehlen haben einen Katalog über ihr Schaffen und die entstandenen Arbeiten als Jahresjkünstler erstellt, dieser wurde an diesem Abend erstmals vorgestellt.
Hier einige fotografische Eindrücke zu dieser Finissage. Die Fotos haben uns Evamaria Schaller und Andreas Gehlen zur Verfügung gestellt:

ANNEBARBE KAU
2015 Jahreskünstlerin bei Pütz-Roth
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1958 |
geboren in Ratingen |
1978/79 |
F + F Schule für experimentelle
Gestaltung, Zürich |
1979-83 |
Studium der Philosophie, Geschichte,
Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität zu Köln |
1981 |
California Art Institute, Los Angeles |
1981/82 |
Whitney Independent Study Program,
New York City |
1985 |
Meisterschülerin von Prof. Nam June Paik,
Kunstakademie Düsseldorf |
2012 |
Vorstandsmitglied des Deutschen
Künstlerbundes, Berlin |
Sie lebt als freischaffende Künstlerin in Köln
www.AnnebarbeKau.de
Eine Auswahl ihrer Arbeiten ansehen:

Über Ihre Arbeit sagt Annebarbe Kau:
„Es ist also weniger ein Wechselspiel von Bild und Ton, das ich in meinen Arbeiten anstrebe, sondern vielmehr geht es darum, unterschiedliche Erfahrungsbereiche zu eröffnen. Meine Videobänder sind dementsprechend Seh- und Hörstücke, die Klanginstallationen immer auch Skulptur und bildnerische Ausdrucksform. Der Zufall hat vor allem im Bereich der künstlerischen Produktion für mich eine wichtige Bedeutung. Dies betrifft vor allem die kontextuellen Bedingungen, denen ich ausgesetzt bin bei der Realisierung einer künstlerischen Idee. (…) Für meine Arbeit ist allein der Klang im Raum nicht so entscheidend. Mir sind die zeichnerische und plastische Beschaffenheit der Klangquelle ebenso wichtig wie die Töne, die sie verströmt.“
Einzelausstellungen ( Auswahl seit 1998)
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2012 |
Zum Greifen nah, Kunstverein Tiergarten, Berlin (mit F. Wilken) (K) |
2011 |
Gegen den Strich, Künstlerhaus Saarbrücken (K)
Rose, Fieldinstitut, Raketenstation, Kulturraum Hombroich |
2010 |
und so weiter, Kunstverein Mönchengladbach |
2006 |
flüstern, Kunstverein zu Frechen (K)
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Peggy Perfekt, HerderRaumFürKunst, Köln |
2005 |
Ich, Dr.Dormagen-Guffanti-Stiftung,
Köln (K) |
2004 |
gerade um die Kurve, Galerie Gabriele Rivet |
2003 |
etwas neues, Literaturhaus Köln |
2001 |
Orange+, Galerie Gabriele Rivet, Köln |
2000 |
Annebarbe Kau, Pat Sweetow Gallery, San Francisco,USA
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Sound Works, Galerie International Art Village Akiyoshidai, Japan (K) |
1999 |
Hallo, Galerie Gabriele Rivet, Köln Kabinett der Kunsthalle zu Kiel,
Bestandteil von "Lebendige Natur - Es kreucht und fleucht" (K) |
1998 |
Das Kuckucksei, Museum Moderner Kunst
Landkreis Cuxhaven, Studio A,
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Sammlung konkreter Kunst, Otterndorf |
Festivals (Auswahl seit 1999)
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2014 |
Nachtaktiv, Mönchengladbach mit der
Uraufführung eines live gespielten
Videoliedes („windabgeworfenes Licht“) Konzert des Klarinetten Duos Zelinsky/Smeyers im Rahmen der Musiknacht Köln in St. Peter mit
Videoliedern |
2012 |
Filmtag Düsseldorf |
1999 |
WRO 99 Media Art Biennale, Breslau |
Gruppenausstellungen (bis 1999)
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2014 |
Kunst in der Stadt, Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn |
2013 |
9 Video Weekends im Museum Kunstpalast Düsseldorf ArToll |
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Sommerlabor 2013 Naturkunden II, Bedburg-Hau (K)
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Passionenstationen, Bonn-Vilich Klangprojekt www.passionenstationen.de
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Faden, Deutscher Künstlerbund Projektraum, Berlin
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sound+video, Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn |
2012 |
Hörblicke, Projektraum des Deutschen
Künstlerbundes Berlin |
2011 |
Kunst, die weibl. HerderRaumFürKunst,
Köln |
2009 |
360°, Clouthwerke, Köln |
2008 |
2..3/vier_, Videoprojektionen im Raum für Kunst und Musik e.V., Köln |
2007 |
40:40 zehn Jahre HerderRaumFürKunst, Köln |
2006 |
40 Jahre Videokunst- was fehlt?, Deutscher Künstlerbund e.V. Berlin |
2005 |
Vorgebirgspark Skulptur Köln (K) |
2004 |
Medium Medien, Kunstverein Kunsthalle
Lingen
Privatgrün, Fuhrwerkswaage Köln (K) |
2003 |
Mit allen Wassern gewaschen,
Stadtmuseum Oldenburg |
2002 |
Honerather Skulpturensymposion, Eifel |
2001 |
10 Jahre Videokunstförderpreis Bremen,
Gesellschaft für aktuelle Kunst Bremen |
2000 |
Kunstbaden, Kunst im öffentlichen Raum Wiesbaden(K) |
1999 |
Exit, Videotapes, Chisenhale Gallery,
London |
Stipendien und Preise
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2013 |
Werkstattstipendium Onomato Düsseldorf |
2011 |
Artist in Residence, Stiftung Insel Hombroich Raketenstation |
2008 |
Jakob–Eschweiler-Stiftung, Köln |
2005 |
Dr. Dormagen-Guffanti-Stipendium, Kölne Zeile |
2000 |
Artist in Residence, Akiyoshidai International Art Village, Japan |
1999 |
Arbeitsstipendium der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW |
1997/98 |
Stipendium für Bildende Künstlerinnen mit
Kind des Ministeriums für
Stadtentwicklung, Kultur und Sport, Düsseldorf |
1994 |
Fellowship bei der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung,
St. Augstin |
1993 |
Bremer Videokunst Förderpreis |
1992 |
Akademie Schloss Solitude Stuttgart |
1989 |
Projektaufenthalt an der Jan van Eyck Akademie, Maastricht
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Arbeitsstipendium Kunstfonds e.V., Bonn
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Förderpreis des Landes NRW
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1988 (K)
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Peter Mertes Stipendium |
1983 |
Deutsch-Französisches Jugendwerk,
Rennes |
1982 |
Ahmanson Foundation Scholarship, Los
Angeles |
TV- und Radiosendungen (Auswahl)
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1993 |
Fernsehsendung zu kryptisch, SWR 3 |
1994 |
buten un binnen N3 Bericht über die Ausstellung im Museum Weserburg |
1997 |
Mosaik (Radio/WDR 3) v. 27. Juni, Interview |
1998 |
Journal am Morgen (Radio Bremen 2) vom 26. Juni, Interview |
1999 |
Scala (Radio WDR 5) v. 07., Interview |
2013 |
Passionenstationen - Leid und Leidenschaft
- Annebarbe Kau im Gespräch
- Kreuz und Quer vom 10. Februar 2013 (10:47), Ein Beitrag der Radiowerkstatt Bonn
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Publikationen (Auswahl)
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1993 |
Annebarbe Kau Video Installation Zeichnung - Herausgeber:
Jean-Baptiste Joly
- Akademie Schloß Solitude
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1996 |
Orte, Herausgeben von Dagmar Varady-Prinich, Halle; Künstlerbeitrag |
1997 |
Kölner Skizzen, mit einem Text von Michael Krajewski, herrausgegeben von Dietmar Schneider, Köln |
2003 |
Artic 9, Stichwort: orange. Artic Texte aus der fröhlichen Wissenschaft, Köln. Künstlerbeitrag |
2005 |
Ein fiktives Tagebuch, Dormagen -
Guffantistiftung, Köln |
Bibliographie (Auswahl seit 2011)
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2011 |
Dr. Reinhard Ermen
„Zeichnen zur Zeit IV“ Kunstforum BD 208 Mai-Juni 2011 |
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Dr. Stefan Gronert „Mit der Linie“ in Gegen den Strich Ausstellungskatalog Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken |
2012 |
Dr. Ralf Hartmann „zum greifen nah“ – Eine Notiz zur Ausstellung, Kunstverein Tiergarten/Galerie Nord; Berlin |
2013 |
Sabine Elsa Müller „Alles verkehrt“- ein Künstlerporträt www.artblogcologne.com |
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Sabine Elsa Müller Annebarbe Kau „Vom Klang des Zeichnens“ Kunstforum 2013 |
Kuratorische Tätigkeit (Auswahl)
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1983 |
Amerikanische Kurzfilmprogramme, Verein für aktuelle Kunst Oberhausen,
in alternativen Filmclubs Dortmund,
Zürich, Solothurn und im Filminstitut Düsseldorf |
1988 |
Vier Abende amerikanische Videokünstlerinnen, Nada Köln (Katalog)
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1989 |
„Zeit“, Videos internationaler Künstlerinnen, Nada Köln |
1990 |
Spanische Videos, Nada Köln und Kunstmuseum Bonn |
1994 |
Fernsehproduktion mit Studenten im offenen Kanal Saarbrücken |
1994 |
Fernsehbeiträge mit Studenten für ein Fernsehmagazin von Egon Bunne |
1995 |
Tanz und Video, Programm im Rahmen des Festivals „picture of emotion“, Kunstmuseum Bonn |
1996 |
Saarbrückener Studenten stellen aus, Bonner Kunstverein+ Videonale Bonn |
1998 |
Leiterin des Künstlerinnen Symposium Bildende Kunst und Neue Musik,
auf der Höge |
2012 |
Kuratorin von Sample 4 Deutscher Künstlerbund Berlin |
2013 |
Kuratorin( zusammen mit Dr.Ruth Diehl) von „Faden“ Deutscher Künstlerbund Projektraum Berlin |
2014 |
konzeptionelle Planung eines Symposiums Kunst/Bildung/Qualität |
Lehrtätigkeit
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1990 |
Assistenz an der Sommerakademie Salzburg |
1990/91 |
Lehrauftrag an der Universität zu Köln , Theater, Film- und Fernsehwissenschaften |
1991/92/94 |
Gastdozentin an der Hochschule für Gestaltung, WBK, Zürich |
1991-96 |
Lehrauftrag an der HBK Saar, Saarbrücken |
1993 |
Gastprofessur an der Hochschule der Bildenden Künste, Bremen |
1995/96 |
Lehrveranstaltungen an der Kunsthochschule für Neue Medien, Köln |
2006 /08 |
Gastvorträge an der Universität Paderborn (Medienwissenschaften Prof. B. Becker) |
2006-14 |
Lehrtätigkeit an verschiedenen Schulen |
MICHAEL WITTASSEK
2011 Jahreskünstler bei Pütz-Roth
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Geboren 1958
Studium der Geistigbehindertenpädagogik,
Kunsterziehung in Köln
Er lebt in Bergisch Gladbach
Eine Auswahl seiner Arbeiten ansehen:

Über Michael Wittassek schreibt Petra Oelschlägel:
"Er arbeitet grundsätzlich mit s/w-Fotografien und ist ständig auf der Suche nach Motiven und Material, welches er weiterbearbeitet. Ihm geht es nicht um die exakte Wiedergabe von Bauwerken, Landschaften und Personen, sondern um Strukturen, Muster, Bewegungen und Spiegelungen. Insofern ist er zwar Fotograf, aber ebenso Künstler, der mittels Fotografie Antworten auf seine Fragen sucht.
Seine Kunst beginnt - nach der Motivwahl - bei der Weiterbearbeitung der kleinformatigen s/w-Abzüge. Ähnlich einem wissenschaftlichen Experiment stellt Wittassek Fragen nach Wirklichkeit, Illusion und nach Authentizität. Dies ist insbesondere in Anbetracht der Möglichkeit manueller und digitalisierter Eingriffe und Manipulationen in der Fotografie eine aktuelle und grundlegende Frage nach Realität und letztlich Wahrheit.
Michael Wittassek bearbeitet seine Abzüge, arrangiert und beleuchtet sie, um sie dann erneut zu fotografieren. Seine Werke zieht er überwiegend großformatig ab und präsentiert sie - oft als Rauminstallation - mal schwebend, mal hängend, mal kompakt aufgezogen, an die Wand gelehnt, geschichtet oder am Boden liegend.
Die Fotoarbeiten, in denen Licht und Schatten ein Eigenleben führen und zum Teil gegenständliche Assoziationen hervorrufen, umgeben den Betrachter - abhängig von der Ausstellungssituation - und bilden zusätzlich reale Räume und Schattenräume. Es entsteht ein verunsicherndes Wechselspiel der verschiedenen Realitätsebenen, in denen man sich immer wieder verliert und bewusst Halt suchen muss."
Einzelausstellungen (Auswahl)
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2008 |
blanc, Arbeiten mit Fotografie, Galerie Ucher, Köln |
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clair-obscur, Arbeiten mit Fotografie, Kunstverein Brühl |
2007 |
gegen unendlich, Fotoinstalation, neues Kunstforum, Köln |
2005 |
raumausstellen, Fotoinstallation, Kunstverein Bochum |
2003
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Jeter la terre au ciel (mit Jacqueline Gueux), Cent lieux d’art, Liessies, Frankreich |
2002 |
Installation photographique, CENTRE D’ARTS plastiques et visuels, Lille, Frankreich |
2001 |
Installazioni, Fioretto Arte Contemporanea, Padua, Italien |
1999 |
Städtische Galerie Villa Zanders, Bergisch Gladbach |
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Leere mit Leere füllen (mit Jadwiga Sawicka), Otwarta Pracownia, Krakau, Polen |
1997 |
Fotoinstalacja, Galeria FF, Lódz, Polen |
1996 |
Verwandlung, die, Fotoskulptur,
Ultimate Akademie, Köln |
1993 |
Gestörte Ordnung, Fotoinstallation, Kreishaus, Bergisch Gladbach |
Gruppenausstellungen (Auswahl)
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2009 |
résumé, Galerie Ucher, Köln |
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textile – matiere et metaphore, six positiones, A24 Atelierhaus, Bergisch Gladbach |
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objektiv - subjektiv, Fotoarbeiten, Künstlerforum, Bonn |
2008 |
multiple Manipulationen, CAP Cologne, Köln |
2006 |
A...(wie Altenberg), Kreishaus, Bergisch Gladbach |
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cursed places, holy places, Laznia Nowa, Nowa Huta (Monat der Fotografie in Krakau), Polen |
2004 |
Synagoge Samorin, At Home Gallery/
Cent lieux d’art, Samorin, Slowakei |
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Von zufälligen Linien und rötlichen Flecken, Liverpool School of Art, Hope Street Gallery, Liverpool, England |
2001 |
blick/wechsel/blick, Neuer Kunstverein Aschaffenburg, Kunstfabrik Groß-Gerau |
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Poswiaty, Centrum Sztuki Wspólczesnej, Poznan, Polen |
2000 |
L’identité réhabilitée, Cité des Sciences et de l’Industrie, La Villette, Paris |
1998 |
Gegenstück, Galerie am Werk, Leverkusen |
1996 |
Der zerteilte Blick, Galerie Lichtblick in der DuMont-Kunsthalle, Köln |
Stipendien
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2010 |
2angles, Flers, Frankreich |
2002 |
CENTRE D’ARTS plastiques et visuels, Ville de Lille, Frankreich |
Bibliographie
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2008 |
Katalog „rendre sensible la photographie“, Centre d’Art plastiques et visuels, Lille, Text: Marie-Joseph Pilette |
2008 |
Kunstforum international, Band 191, Text: Sabine Müller |
2008 |
Katalog zur Ausstellung „gegen unendlich“, neuesKunstforum, Köln, Text: Dr.Peter V. Brinkemper |
2003 |
Katalog zur Ausstellung „Jeter la Terre au ciel“, Liessies, Frankreich |
2003 |
l’alibi du colibri, Revue E.R.O.A., N° 3, S.4, Lille, Frankreich |
2001 |
Katalog zur Ausstellung „Blick/Wechsel/Blick“, Neuer Kunstverein Aschaffenburg |
1999 |
Katalog zur Ausstellung „Leere mit Leere füllen“, Krakau, Polen |
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Katalog Städtischen Galerie Villa Zanders, Text: Dr. Wolfgang Vomm |
1997 |
Katalog zur Ausstellung in der Galeria FF, Text: Susanne Bonenkamp, Lódz, Polen |
1994 |
Katalog zur 48. Bergischen Kunstausstellung, Solingen |
(Ausschnitt aus Foto von Peter Kerschgens)
VICTORIA BELL
2009 Jahreskünstlerin bei Pütz-Roth
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Geboren in Chicago, Illinois, USA
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1961-1965 |
Smith College in Northampton, Massachusetts, B.A. in Art |
1965-1967 |
University of California, Berkeley, Calif. (Malerei) |
1985 |
Stadtkünstler, Wilhelmshaven |
1988 |
Arbeitsstipendium des Kunstfonds e.V., Bonn |
Sie arbeitet und lebt seit einigen Jahren in Köln
Eine Auswahl Ihrer Arbeiten ansehen:

Über die Bildhauerin Victoria Bell schreibt Manfred Schneckenburger:
„... Seit über einem Vierteljahrhundert realisiert und entwickelt sie mit zäher Obsession und Vision ihr kraftvolles Werk zwischen biomorphem Wachstum und dynamischer Konstruktion. Nichts sieht auf den ersten Blick wie kühle Berechnung aus, nichts atmet den Geist wissenschaftlicher Analyse. Stattdessen: eine geschmeidige, bildnerisch gefügte Holzverion megalithisch wirkender Formen, mit stählernen Verbindungsstücken. Längliche Holzkloben und Klötze, stabil ineinander geschoben und doch optisch bewegt. Alles wuchtig gekippt und doch fest verstrebt. Alles schierer Vorstoß von Kräften und doch in heimlicher Balance. Die Massen jonglieren auf kühne Weise ihr Gleichgewicht aus und entfalten sich doch vorwiegend in schlüssiger Harmonie. Zyklopisches Knochenwerk aus Holz mit Prothesen aus Stahl... „
Victoria Bell beschreibt ihre Arbeit so:
"Ich arbeite selber mit der Hand, wie in der Malerei, gehe direkt mit dem Material - dem Baum - um, so dass ich Erlebnisse und Empfindungen haben kann.
Ich mache eine aufgebaute Landschaft, versuche, wie Cezanne, 'reliser sur Natur'. Sie ist ein Prozess von Ereignissen, die untereinander kausale Beziehungen haben. Erfunden.
Mit einer Skizze fange ich an, der Prozess ist durchaus offen, so dass der Betrachter die 'Landschaft' selber neu im Kopf vollenden kann, mit seinen eigenen Assoziationen, während er sie umgeht. Die Masse und Jahresringe des Baumes = Einsteins Gravitation. Wie die Ringe sich variieren = Gravitationswellen.
Ich liebe starke Gegensätze: Masse/Licht oder Raum; Holz/Metall; Energie oder Variation in der Geschwindigkeit/Ausdehnung in die Zeit; Den Raum schiebend. Ich zeichne die Teile von verschiedenen Seiten auf dem Boden um Gegensätze zu schaffen."
Einzel-Aussellungen (Auswahl):
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1974 |
Galerie Oppenheim, Brüssel |
1975 |
Kunstverein Brühl |
1976 |
"Analogien", Rheinisches Landesmuseum, Bonn |
1977 |
Galerie Falazik, Neuenkirchen |
1980 |
"Tor" ('Gateway'), Installation Hahnentorburg, Köln |
1984 |
Städtische Sammlungen, Duisburg-Rheinhausen |
1986 |
Galerie Carla Stützer, Köln Außerdem auch: -88 / -91 / -93 / 2000 / -03 /-06 |
1994 |
Galerie Haar, Mönchengladbach |
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Galerie Carol Johnson, München |
1995 |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn
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Galerie Path, Aalst, Belgien |
1997 |
Rhona Hoffmann Gallery, Chicago, USA |
2003 |
Flottmann-Hallen, Herne |
2004 |
Lemmons Contemporary, New York, USA |
Gruppen-Ausstellungen (Auswahl):
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1978 |
Bildhauersympoium, Bremen |
1981 |
"New Artists: New Directions", Marianne Deson Gallery, Ghicago, USA |
1987 |
"Das verborgene Museum",
Akademie der Künste, Berlin |
1991-1997 |
ART COLOGNE, Galerie Carla Stützer, Köln |
1994 |
"Besinnung", Bildhauersymposiom, Strausberg, Berlin |
2002 |
"Köln-Skulptur", ART COLOGNE, von Linda Durham Contemporary Art, Galisteo, N.M., und New York, USA |
2007 |
Linda Durham Contemporary Art, Santa Fe, N.M., USA |
2008 |
"Licht-Kunst-Licht", Artoll, Bedburg-Hau |
2009 |
"Aus dem Stamm - Die Sinnlichkeit des Materials - Holzskulpturen heute", Kooperation des
Kunstvereins Willhelmshöhe, Ettingen und
Städtischen Kunstmuseum, Singen |
Ankäufe
Kolumba, Köln; Museum Ludwig, Köln; Collection Dobermann, Chef du Pont, Normandie; Stadt Chicago, USA; Stadt Duisburg-Rheinhausen; Stadt Wesel; Stadt Wilhelmshaven.
Verabschiedung der Jahreskünstlerin Victoria Bell
Das "artler-Team" (Künstler aus dem Bergischen) berichtet über die Veranstaltung "Die Landschaft durchquerend" vom Dienstag, 17. August 2010 -
Finissage der Jahreskünslerin Victoria Bell im Haus der Menschlichen Begleitung:
Mit ihrer rauchigen Stimme und dem Sinatra Song „Come fly with me“ läutet Ariane Jacobi mit ihrem Quintett die Finissage der Jahreskünstlerin Victoria Bell am 17.08.2010 im Haus der menschlichen Begleitung Pütz -Roth in Bergisch Gladbach ein. Ariane Jacobi entführt die Zuhörer mit ihrem Stück in ihre eigene Welt, die sie phantasiereich mit ihrer Stimme darstellt. Und es scheint, dass dieses Jazzstück genau das Motto für diese ungewöhnliche Idee darstellt, die Fritz Roth vor ca. 7 -8 Jahren geboren und schließlich im Jahre 2005 in seinem Haus mit den Jahreskünstlern umgesetzt hat.
Denn es ist wie ein Höhenflug, wenn ein Jahreskünstler von der Jury ausgewählt wird, um dann ein Jahr lang seine künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen, mit denen er sich aktuell beschäftigt durch die reale Begegnung mit „Sterben, Tod und Trauer“ zu bereichern.
Die Idee, die dahinter steht, erklärt Fritz Roth folgendermaßen: "Schon immer konnte Kunst erheblich zur Bewältigung von Lebenskrisen beitragen - ebenso sehr haben solche Krisen Künstler immer wieder zu herausragenden Werken inspiriert." In seiner Rede gedenkt Fritz Roth der ersten Jahreskünstlerin Krimhild Becker, die zu Beginn des Jahres verstorben ist. Sie habe ihn immer wieder ermutigt die Jahreskünstler-Idee weiter voran zu treiben. Denn Fritz Roth`s Vision ist, dass "dieses Haus eine Heimat wird, ein Haus der Kultur".
Ihn beschäftigt vor allem die spannende Frage "Wie lässt der Kunstschaffende sich über den Tod für das Leben berühren, neue Dimensionen hinter dem Sein zu entdecken und in neue Welten aufzubrechen?"
Victoria Bell, Skulpturistin und Malerin, geboren in Chicago, Illinois, USA habe gemäß ihres Namens "wie eine Siegesglocke" geläutet und 2009 die "mammut trees" nach Bergisch Gladbach gebracht. Der neue Jahreskünstler Michael Wittassek aus GL ("der schönsten Stadt der Welt", so Herr Roth) wird 2011 als 2. Fotokünsler in das Haus der menschlichen Begleitung "einziehen".
Für Dr. Wolfgang Vomm, Leiter Direktor der städtischen Galerie Zanders, ist Kunst etwas, was unsere Neugierde produzieren soll. "Kunst ist eigentlich immer etwas anderes, als das, was wir uns vorstellen." Victoria Bell`s kleine und große Holzarbeiten, "Schwer bedrängend, archaisch und gewichtig erinnern an ein Relikt aus alten Kulturen". Victoria Bell arbeitet mit sehr hartem Material, Eiche und Ulme sind ihre bevorzugten Hölzer. Diese verbindet sie mit Metall. Seit 2009 hat sie für den Garten des Hauses eine große Skulptur erstellt, die an ein Schiff erinnert und den Namen "Magnetisches Segel" trägt. Für Dr. Wolfgang Vomm hat "Die Schwere und Archaik des Materials auch etwas ganz Sensibles und Leichtes." In den von Kerben geprägten Oberflächen spiegeln sich Licht und Schatten wieder, wie in einer Landschaft.
Ihre Kombination von Holz und Metall sind inspiriert durch den Eisenbahn- und Jachtbau. Beim Betrachter entstehe das Gefühl, die Skulpturen von Victoria Bell seien potentiell beweglich. Bei den älteren Arbeiten habe sie sich über den natürlichen Wuchs des Materials hinweg gesetzt, die neueren Arbeiten hingegen lassen dem natürlichen Wuchs seinen Lauf. Es sind Arbeiten "zwischen biomorphem Wachstum und dynamischer Konstruktion", denn Victoria Bell liebt starke Gegensätze.
„Die Landschaft durchquerend“ ist eine handsignierte limitierte Auflage, die jedem Besucher als Geschenk überreicht wurde.
Michael Wittassek der seine Arbeit an der Kürtener Straße 2011 aufnehmen wird, ist Fotograph.
Er zeigt jedoch wenig Interesse an der Abbildung von Realität. Voyorismus sei ihm fremd. Vielmehr erstellt Michael Wittassek Fotos von Fotos. Ihn interessiert das Material, das ein Foto ausmacht, das Material und die Sicht auf das Bild, die Sicht auf den Raum, die Reflexion des Raumes. Michael Wiitassek untersucht das, was die Gesellschaft sieht, Er möchte sich "überraschen lassen was im Hause Pütz -Roth geschieht. Möglicherweise geschieht im kreativen Prozess etwas völlig anderes, als das, was mit dem Trauerhaus zu tun hat, denn "auch unsere Phantasie ist reel", wie schon Heinrich Böll sagte.
LUTZ FRITSCH
2007 Jahreskünstler bei Pütz-Roth
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1955 |
geboren in Köln |
1976-82 |
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf,
Abt. Münster |
1995/96 |
Lehrauftrag an der Kunstakademie Münster |
1998-2000 |
Gastdozentur an der Kunstakademie Münster |
1994-2005 |
3 Expeditionen: Arktis/Antarktis, mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven |
Er lebt in Köln
Eine Auswahl seiner Arbeiten ansehen:

Lutz Fritsch ist ein "Raumforscher". Seine Skulpturen im Innen- und Außenraum setzen sich mit den spezifischen Eigenschaften eines Ortes und dem ihn umgebenden Raum auseinander. In ihrer "formalen Reduzierung auf monochrome Linien und Flächen will Lutz Fritschs Kunst unsere sinnliche Wahrnehmung und das Bewusstsein für den Umraum wecken" (Dr. Gerhard Kolberg). So vermögen die Werke den Raum neu zu strukturieren und den Blick auf oft Übersehenes, lange Vertrautes zu lenken. Auf diese Weise markiert die Skulptur "Rheinorange" (1992) die Mündung von Rhein und Ruhr in Duisburg oder bietet die "Bibliothek im Eis" den Forschern der Neumayer-Station seit 2005 einen "Gegen-Ort" zur weißen Weite der Antarktis, an den man sich zurückziehen kann und Wissenschaft und Kunst einen Dialog eingehen.
2008 wurde die Skulptur "Standortmitte" realisiert: Zwei 50 Meter hohe, leuchtend rote Stelen stehen auf den beiden Verteilerkreisen an Anfang und Ende der historischen Autobahn zwischen Köln und Bonn. Die Großraumskulptur setzt sich erst "im Kopf und im Gefühl des Betrachters zu einem großen Ganzen zusammen", so Fritsch, und schafft so eine künstlerische Verbindung der beiden Städte in der Region.
Auch in Zeichnungen und Fotografien untersucht Lutz Fritsch den Raum. Während seine Zeichnungen sich in intuitiven und zugleich präzisen Setzungen mit dem gesehenen und erlebten Raum auseinandersetzen, zeigen die Fotografien die Wahrnehmung des Bildhauers von der skulpturalen Beschaffenheit des Stadt- und Naturraumes.
Skulpturen im Außenraum (Auswahl)
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2008 |
"Standortmitte", Köln / Bonn |
2005 |
"Bibliothek im Eis" bei der dt. Forschungsstation
Neumayer, Antarktis |
2003 |
"Nähe Ferne", Interdisziplinäres Forschungszentrum caesar, Bonn |
1993 |
"Raum-Fahrt", Forschungsschiff Polarstern/Bremen |
1992 |
"Rheinorange", Rhein-Ruhr-Mündung, Duisburg |
1991 |
"Der Stand der Dinge", Pforzheim |
Ausstellungen (Auswahl)
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2009 |
"Industrial Land Art im Ruhrgebiet", Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl (Gruppenausstellung) |
2008-09 |
"Art from Antarctica", Goethe-Institut Rio de Janeiro; Stadtgalerie Kiel (Gruppenausstellung, Katalog) |
2008 |
"Seite für Seite Raum für Raum", Museum Burg Wissem, Troisdorf; Neues
Museum Weserburg, Bremen (Katalog) |
2006 |
"Räume Welten", Museum Ludwig und Museum für ostasiatische Kunst, Köln
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"Eisraum Antarktis", Yokohama, Japan |
2003 |
"In Sichtweite", Kunstmuseum Bonn |
2000-02 |
"Das Eine und das Andere",
Städt. Galerie Villa Zanders, Berg. Gladbach; Ludwig Museum, Koblenz;
Neues Museum Weserburg, Bremen (Katalog) |
1991 |
"Raumsichten",
Museum Morsbroich, Leverkusen; Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main; Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl (Katalog) |
Zur Internetseite von Lutz Fritsch
(Ausschnitt aus Foto von Victor Dahmen)
KRIMHILD BECKER †
2005 Jahrestkünstlerin bei Pütz-Roth
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1940 in Bonn geboren,
2010 in Köln verstorben
Räume mit Fotografie
1940 - ein dramatisches Lichtereignis: taghell die Nacht, Innenräume erleuchtet, Gebäudeumrisse zeichnen Lichtlinien in die Dunkelheit, graue Rauchschwaden am Horizont. Bilder der Zerstörung und eines energetischen Vitalismus zugleich. Bevor sich alles in namenlose Materie verwandelt, illuminieren gleißende "Lichtgestalten" den nächtlichen Schauplatz. Licht, immerzu an die Dunkelheit gekoppelt, verkörpert die andauernde Dialektik von Aufleuchten und Verlöschen. Und jedes Aufleuchten ist wie ein Neuanfang, der aus der Zerstörung hervorgeht. Jedes Aufleuchten macht für einen Augenblick die Präsenz der eigenen Existenz spürbar, ist das dynamische Element, welches einen erstarrten Lebensraum mit Bewegung und Leben erfüllt. Es ist die Chance, zwischen Dunkelheit und Dunkelheit die Vieldeutigkeit von Welt zu erfahren.
Die Erinnerung öffnet einen Raum. Es ist nicht nur der eigene Raum lebendiger Vergangenheit sondern ebenso ein Ort überindividueller Erinnerung. Hier trifft die eigene Biografie auf die Gegenwart kollektiver Geschichte. Individuelles Leben schaltet sich mit der Geburt in die laufende Geschichte ein.
29. August 1940: Das Geburtsdatum der Künstlerin, eine objektive Zeitangabe, besetzt mit subjektiven Gefühlsmomenten, ein Datum, das im Ablauf des allgemeinen Zeitgeschehens vielleicht eine andere wichtige Rolle spielte. Kindheit und Geschichte - es kommt zu Gedankenspielen über absurde gegenseitige Bedingtheiten. Denken wir an die Anfangsdunkelheit individueller Existenz und das "Zurweltkommen" als einer dramatischen Ersterfahrung von Licht. Die eigene Biografie beginnt ebenso wie die gesamte Menschheitsgeschichte, ohne dass wir am "wirklichen" Anfang als "wache Zeugen"¹ dabei sein können, in einem vorsprachlichen Zustand menschlicher Existenz.
Wir suchen dann nach Bildern und Geschichten über das, was am Anfang unseres Lebens und unserer Kultur stand, um Halt und Orientierung zu finden. Beginnt und endet alles mit nicht aufzuschlagenden Seiten im Buch des Lebens?
"Ich legte meine linke Hand auf den Einband und schlug das Buch auf, indem ich den Daumen gegen den Zeigefinger drückte. Meine Bemühung war umsonst: es blieben stets einige Seiten zwischen dem Buchdeckel und meinem Daumen übrig. Sie schienen aus dem Buch zu entspringen. Nun suchen sie die letzte Seite. Auch hier scheiterten meine Versuche. Mit einer Stimme, die kaum noch die meine war, stammelte ich: - Das ist nicht möglich. Der Bibelverkäufer erwiderte immer noch mit leiser Stimme: - Das ist nicht möglich, und dennoch ist es so. Die Zahl der Seiten dieses Buches ist exakt unendlich. Keine ist die erste, keine ist die letzte. Ich weiß nicht, warum sie auf so willkürliche Art nummeriert sind. Vielleicht um auszudrücken, dass die Elemente einer unendlichen Reihe auf absolut beliebige Weise beziffert werden können. Dann fügt er, als ob er laut nachdachte, hinzu: - Wenn der Raum unendlich ist, sind wir an einer beliebigen Stelle im Raum. Wenn die Zeit unendlich ist, dann sind wir an einer beliebigen Stelle in der Zeit."²
Wir leben in dem, was wir uns erschlossen haben - in einem von uns selbst "gelichteten Raum", der sich immer wieder verdunkeln und in einen neuen Raum erweitern kann. Einschnitte, Schlüsselerlebnisse zum Beispiel. Krisen, Katastrophen, Gefühle wie Verzweiflung und Entfremdung führen zum Aufbrechen des bisherigen Lebensraumes und zwingen, einen neuen aufzubauen. Die Erinnerung spielt beim Gestalten dieses Existenzraumes eine ebenso wichtige Rolle wie das Bewusstsein für Gegenwart und Zukunft. Walter Benjamin spricht auch von "blitzartigen Erinnerungen" als einer Deutungsenergie, die das Erstarrte zu neuem geschichtlichen Leben erweckt. Erinnerung ist nicht an den Lauf der Zeit - verstanden als ein Kontinuum von Vergangenheit und Gegenwart - gebunden und distanziert sich so von jedem Gedanken an eine Kontinuitätssicherung. Sie bringt vielmehr Vergangenheit und Gegenwart, Nähe und Ferne in einem Punkt zusammen, ist herausgelöst aus linearen Zeitkonstruktionen. So vermag die Erinnerung zeitliche Gesetzmäßigkeiten, wie z.B. die Unumkehrbarkeit der Zeit und ihren Verlauf auf ein immer neues Ende hin, zu negieren. Erinnerung kann somit die Grenzen des Gegebenen transzendieren.
Im Vorgang des Erinnerns findet eine "umfassende Raumtransformation statt, durch die wir unseren gesamten Lebensraum umstrukturieren. (...) Wir sind zugleich hier und dort bei dem woran wir denken (...). In der Erinnerung ist eben auch Geschmack da, Stimmung, Licht, Gefühle und die eigene entsprechende Subjektivität. (...) Wir sind es selbst als unsere räumliche Verfassung, als geschichtliche geschichtete Lebensgeschichte. Von der Geburt bis heute. Die Gedächtnisstruktur eröffnet Räume, die unsere Geschichte sind und worin wir immer noch leben. Wie weit diese Räume zugänglich sind, hängt von unserer momentanen Gegenwart ab"³. Gegenwart bedeutet Präsent-Sein, Geöffnet-Sein, Offenheit für ein Gegenüber.
Erinnerung ist im Werk von Krimhild Becker als Vorgang zu verstehen, der ein "Erinnern nach vorne" impliziert, erlebte Gefühle und Empfindungen, entfernte Dingweiten, Seh-Erfahrungen, verschüttete Bilder im Bewusstsein von Gegenwart zu verankern, Zeit in ihrer individuellen Erlebbarkeit erfahrbar zu machen. In Krimhild Beckers großformatigen Fotoarbeiten überlagern sich verschiedene Zeiten und existentielle Zustände. Ein komplexes metaphorisches Sinngefüge entsteht. Zwei Bildebenen, Foto und Neonröhre beispielsweise, die auf Stillstand und Bewegung, auf Anwesenheit und Abwesenheit und damit auf Objekt (Totes, Starres) und Subjekt (Aktion/Leben/Licht) verweisen, können eng beieinander liegen und wie in einem Gedächtnisspeicher übereinander geschichtet sein oder als unüberwindbar erscheinende Gegensätze Turbulenzen im Bildraum erzeugen. Im Strudel der in Bewegung geratenen Bildkonstruktion öffnen sich dann bisher ungeahnte Räume von Weite, Tiefe, Grenzenlosigkeit. Im Kraftfeld der sich auflösenden Gegensätze steckt ein Potential, das Ausdruck von intensiver Lebensenergie und damit von Zukunft ist. Krimhild Beckers inszenierte Bild-Räume bauen sich aus der Idee des assoziativen Erinnerns, welche eine deutliche Absage an Vorstellungen vom Leben als einer geordneten Abfolge in einem Raumkontinuum enthält, ebenso auf, wie aus der künstlerischen Fähigkeit, den Raum in die Fiktionalität auszudehnen.
- Peter Sloterdijk, Zur Welt kommen - Zur Sprache kommen, Frankfurter Vorlesungen, Frankfurt/M 1988, S. 39
- Jorge Luis Borges, Das Sandbuch, Erzählungen,
Aus dem Spanischen von Dieter E. Zimmer, München 1977, S. 57
- Franz Xaver Baier, Der Raum, Prolegomena zu einer Architektur des gelebten Raumes, Köln 2000, S. 56;
vgl. Aleida Assmann, Zur Metaphorik der Erinnerung, in: Gedächtnisbilder, Vergessen und Erinnern in der Gegenwartskunst, hrsg. V. Kai-Uwe Hemken, Leipzig 1996, S. 16-46
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1940 |
in Bonn geboren, im März 2010 in Köln verstorben |
1960-66 |
Studium der Malerei an den Kölner Werkschulen |
1966-67 |
Aufenthalt in Griechenland |
1970 |
Auseinandersetzung mit Fotografie |
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Gründung der Zeitschrift "nummer" und des Ausstellungsforums "depot" in Köln
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1978 |
Fotosequenzen in Buchform |
1980-81 |
Aufenthalt in New York |
1986 |
großformatige Fotoarbeiten |
1991-92 |
Arbeitsstipendium Kunstfonds Bonn e.V. |
1992 |
Fotoinstallationen mit Linienleuchten |
1995 |
Fotoschnitte |
2000 |
Foto/Film |
Einzelausstellungen (Auswahl) K = Katalog
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1978 |
Artothek Köln |
1979 |
gallery without a gallerist, Köln |
1982 |
Galerie Rudolf Zwirner, Köln |
1985 |
Galerie Imago, Köln (K) |
1987 |
Brühler Kunstverein (K) |
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Galerie B, Nimes |
1987 |
Brühler Kunstverein (K) Galerie B, Nimes |
1989 |
Burghaus Stollberg |
1990 |
Artothek Köln |
1992 |
Museum Schloß Morsbroich, Leverkusen (K) |
Kunsthalle Bremen (K)
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1993 |
Stadtgalerie am Elbeforum, Brunsbüttel (K)
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ARTillerie, Köln |
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Raum für Kunst bei Steifen Missmahl, Köln |
1994 |
Gesellschaft der Freunde Junger Kunst,
Baden-Baden (K) |
1995 |
Galerie Ingrid Haar, Mönchengladbach (K) |
1996 |
Kunstraum Fuhrwerkswaage, Köln (K) |
1997 |
Kunstverein Krefeld |
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Zeche Zollverein, Essen (mit Leiko Ikemura, Gloria Friedmann) |
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Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen,
Magdeburg (K) |
1998 |
Galerie Schneiderei, Köln |
1999 |
Gothaer Kunstforum, Köln (mit Michael Jäger) (K) |
2001 |
"Wändewandel", Museum Schloß Hardenberg,
Velbert (K) |
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
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1971 |
"Konzepte", depot, Köln (K) |
1972 |
"Filme", depot, Köln (K) |
1974 |
"Progressionen I", Köln |
1975 |
"Seven Cologne Artists" Gallery Mercer Street,
New York (K) |
1982 |
"Künstler verwenden Fotografie",
Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart (K) |
1984 |
"Kunstlandschaft Bundesrepublik Deutschland",
Kunstverein Wilhemshaven,
Kunstverein Münster (K) |
1986 |
Künstlerhaus Stuttgart (mit Heinz Breloh) |
1988 |
"Kunst Köln II", Kunsthalle Köln (K) |
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"Derriere Les Ponts", Nimes |
1990 |
"Mystere et Mythes", Goethe-Institut Paris |
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"Kölner Künstler", Zeitkunstgalerie Kitzbühel |
1991 |
"Zweiter Deutscher Fotopreis", Stuttgart (K) |
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"Kunst Köln III", Kunsthalle Köln (K) |
1993 |
"Abstrakt", Deutscher Künstlerbund (K) |
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"Deutsche Kunst mit Fotografie - die 90er Jahre",
Rheinisches Landesmuseum Bonn,
Architekturmuseum Frankfurt/Main, Kunstverein Wolfsburg (K) |
1994 |
"Innere Fotografie", Gothaer Kunstforum, Köln (K) |
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"Natur im Stilleben - natura morte?", Museum Bochum (K) |
1995 |
"Links Mitte Rechts (Triptychon)",
Galerie Hafemann, Wiesbaden |
1997 |
"Fotografie als Geste", Staatliches Museum Schwerin |
1998 |
"Lieblingsort", Köln (K) |
1999 |
Kunstbaus Essen
"P Review", Galerie Schneiderei, Köln |
2000 |
"Niederrheinische Uferlosigkeit",
Ausstellungsprojekt von Michael Jäger, Museum Katharinenhof, Kranenburg |
2002 |
Galerie Hafemann, Wiesbaden
Deutscher Künstlerbund, Berlin |