“Sexualität in Zeiten der Trauer – Wenn die Sehnsucht bleibt”

Vortragsabend mit Prof. Dr. Traugott Roser

Der evang. Pfarrer und Professor für Praktische Theologie an der Universität Münster wird von seinen Erfahrungen, Forschungsergebnissen und Veröffentlichungen berichten.

Sexualität und Trauer – das scheint für Viele auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen. Traugott Roser sieht das anders: Auch Menschen, die schwer krank sind oder einen Partner, eine Partnerin durch Tod verloren haben, haben ein Bedürfnis nach Nähe, Zärtlichkeit und Sexualität. Und das trifft nicht nur auf junge Menschen zu. Dass dies in der Trauerliteratur kaum berücksichtigt wird, liegt wohl an einem doppelten Tabubruch: dem von Sterben, Tod und Trauer auf der einen, und dem der Sexualität auf der anderen Seite.

Als ehemaliger Gemeindepfarrer und Palliativseelsorger kann Traugott Roser auf eine jahrelange Berufserfahrung im Bereich der Trauerbegleitung zurückschauen. Aber er kennt auch die Seite des Betroffenen, der als Witwer mit seinen Sehnsüchten umgehen muss. Dem Thema widmete er sich in seiner Forschungsarbeit und publizierte das bis dato erste Buch zum Thema: „Sexualität in Zeiten der Trauer – wenn die Sehnsucht bleibt.“

Von seinen Erfahrungen, Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen wird er bei der Veranstaltung berichten: „Es soll darum gehen, was Sexualität überhaupt ist, wie man mit Partnerschaften oder sexuellen Kontakten in der Trauerphase umgeht und welche unterschiedlichen Bedürfnisse zum Beispiel bei Eltern auftreten, die ein Kind verloren haben.“

Dr. Traugott Roser, evang. Pfarrer, ist seit 2013 Professor für Praktische Theologie an der Universität Münster. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Seelsorge und Spiritual Care, Trauer, Relgion und Film, sowie Queere Theologie. Seine jüngsten Publikationen sind ein Erfahrungsbericht vom Jakobsweg („Hola! bei Kilometer 410“, 2021) und gendersensible Trauerbegleitung („Männer trauern als Männer“, 2023)

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