Erfahrungen zwischen Empathie, Stärke und Schmerz
Mit großer Empathie und beeindruckender Offenheit widmet sich Hanna Roth in ihrem neuen Buch „Sterben Frauen anders – Erfahrungen zwischen Empathie, Stärke und Schmerz“ der Frage, wie Frauen das Sterben erleben und das Lebensende gestalten.
Die bekannte Bestatterin und Leiterin des Bestattungshauses Pütz-Roth, die das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Bruder führt, widmet sich der Frage, wie Frauen Abschied nehmen. Sie berichtet von Frauen, denen sie im Bestattungshaus begegnet ist, die sie in Trauergruppen kennengelernt hat und die sie inspiriert haben.
Sie schildert bewegende Einzelfälle – von der hundertjährigen Katie, die ihre Beerdigung selbst bestimmt, bis zur Projektmanagerin Andrea, deren Tod ihren Kollegenkreis prägt. Darüber hinaus erzählt Hanna Roth von prominenten Verstorbenen wie Amy Winehouse, Hannelore Kohl oder Queen Elizabeth II., deren Leben und Tod sie persönlich berührt haben.
Das Buch beleuchtet eindrucksvoll die besonderen Erfahrungen und Stärken von Frauen am Lebensende: Frauen begegnen den Herausforderungen dieser Lebensphase oft mit bemerkenswerter Selbstbestimmtheit und Achtsamkeit. Sie sind häufig gut auf den Tod vorbereitet – auch geprägt durch ihre fürsorgende Rolle im Leben. Hanna Roth zeigt, wie Frauen auch im Sterben Verantwortung übernehmen, Rituale und Symbole des Abschieds kreativ gestalten und dabei ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Mitmenschen im Blick behalten.
Bibliografie
Hanna Roth
Sterben Frauen anders?
Erfahrungen zwischen Empathie, Stärke und Schmerz
240 Seiten, gebundene Ausgabe.
ISBN: 978-3-98790099-0
€ 22,00 [D]
Besonders hervorzuheben sind die ästhetischen Fotografien, die jedes Kapitel einleiten. Sie stammen aus dem Fotoprojekt „Im letzten Hemd“, das Menschen zeigt, die – eingebettet in Kissen und Decken – wie in einem Sarg liegen. Diese Bilder verleihen dem Thema Tod eine neue, berührende und zugleich würdevolle Sichtbarkeit.
Das Buch ist ein Plädoyer dafür, das Sterben nicht aus dem Leben zu verdrängen, sondern ihm Raum zu geben – für mehr Tiefe, Lebenslust und Freude. Es zeigt, dass Trauer und Abschied nicht nur Schmerz bedeuten, sondern auch Liebe, Erinnerung und Gestaltungskraft.
Über die Autorin
Hanna Roth, Bestatterin und Trauerbegleiterin, geb. 1987 in Bergisch Gladbach, ist Teil der Geschäftsführung des weltweit bekannten Bestattungshauses Pütz-Roth. Nach einem Eventmanagement-Studium sammelte sie erste Berufserfahrungen in einer Werbeagentur. Seit dem Tod ihres Vaters Fritz Roth leitet sie gemeinsam mit ihrem Bruder David das Bestattungshaus, das u. a. für seinen privaten Friedhof „Gärten der Bestattung“ bekannt ist. Ihr Ziel: Den Tod zurück ins Leben holen. Medienauftritte bei RTL, ZDF und der Süddeutschen Zeitung machten sie über das Rheinland hinaus bekannt. Der Trauer eine Heimat zu geben, war die Vision des Firmengründers Fritz Roth, die bis heute das Handeln von Hanna Roth und ihren Mitarbeitern bestimmt.