Geschichten und Begebenheiten aus unserem Alltag


Pütz-Roth – Bestattungen & Trauerbegleitung

Denkanstöße – Teil 2

In der Reihe „Denkanstöße“ erzählen wir in unregelmäßigen Abständen Geschichten und Begebenheiten aus unserem Alltag. Und nehmen Stellung zu aktuellen Diskussionen rund um unsere Themen.

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Denkanstoß 65 – “Zwei Menschen, ein Weg. Bis zuletzt!”

Die Nachricht vom Tod der Kessler-Zwillinge hat niemanden kalt gelassen. Der begleitete Suizid ruft Bewunderung hervor, Irritation, stille Sympathie, Kritik, eine Art zartes Unverständnis. Vielleicht auch Sehnsucht. Vielleicht auch Angst. Und vielleicht vor allem eines: Staunen darüber, wie konsequent zwei Menschen ihr Leben gelebt haben. Und wie konsequent sie es beendet haben.

Vielleicht war die größte Kunst der Kessler-Zwillinge gar nicht der Cancan, die perfekt synchronen Beine, die Shows, die Kostüme, der Glitzer. Vielleicht war es vielmehr die Kunst, 89 Jahre lang unzertrennbar zu bleiben. Es gab nur wenige Momente im Leben von Alice und Ellen, in denen sie getrennt auftraten, dachten, lebten. Ihr Leben bestand aus Gleichklang.

Sie begannen früh zu tanzen. Mit elf Jahren standen sie auf Bühnen, oft noch in viel zu großen Kostümen. Der Cancan machte sie berühmt. Ihr Humor, ihre Leichtigkeit, ihre Verlässlichkeit machten sie unvergesslich. Die beiden waren Profis. Diszipliniert, fleißig, ernsthaft. Zwei Frauen, die wussten, was sie wollten – und wie sie leben wollten.

Und vielleicht genau deshalb wussten sie auch, wie sie sterben wollten.

Die Kessler-Zwillinge haben immer wieder betont, wie sehr sie sich davor fürchteten, getrennt zu werden. Nicht räumlich – sondern existenziell. Wenn eine krank würde und die andere nicht. Wenn eine pflegebedürftig würde und die andere noch tanzen könnte. Wenn eine früher gehen müsste und die andere zurückbliebe, halbiert, auseinandergerissen.

In einem Interview sagten sie einmal: Wir sind zwei Körper, aber ein Leben.

Dieser Satz wirkt heute wie eine zarte Vorausschau auf ihr Ende. Als hätten sie schon damals gewusst, dass sie die Verantwortung für dieses eine Leben bis zum Schluss gemeinsam tragen würden.

Der Begriff „begleiteter Suizid“ löst bei vielen Menschen spontane Reaktionen aus. Manche denken an Freiheit, manche an Verantwortung, manche an Abschied und Angst. Wieder andere haben moralische Vorbehalte.

Dabei ist begleiteter Suizid vor allem eines: eine Form der Selbstbestimmung am Lebensende, die nicht aus Verzweiflung entsteht, sondern aus Klarheit. Nicht aus Impuls, sondern aus einer bewussten, durchdachten Entscheidung. Es braucht medizinische Gutachten, psychologische Gespräche, Wartezeiten, Abwägungen, Alternativen. Es wird geprüft, gefragt, begleitet.

Viele Menschen, die diesen Weg wählen, sind nicht lebensmüde. Sie sind lebensfroh – aber nicht mehr bereit, ein Leben zu leben, das nicht mehr zu ihnen passt. Sie wollen nicht leiden. Sie wollen nicht entmündigt werden.

Man kann viel darüber diskutieren: ethisch, religiös, medizinisch, philosophisch. Und genau das sollten wir tun. Offen. Ehrlich. Mit all den Ambivalenzen, die dazugehören.

Aber eines sollten wir nicht tun: so tun, als wäre diese Entscheidung per se Ausdruck von Schwäche. Oft ist sie das Gegenteil. Sie ist Ausdruck von Klarheit, Mut, Fürsorge – sich selbst gegenüber und manchmal auch dem Menschen, mit dem man sein Leben geteilt hat.

Man muss der Entscheidung der Kessler-Zwillinge nicht vorbehaltlos zustimmen. Man darf Fragen haben, Zweifel, leise Einwände. Abschiede sind nie eindeutig. Und dennoch: Es spricht viel dafür, die Entscheidung der beiden Frauen nicht nur zu respektieren, sondern als konsequent und stimmig zu begreifen.

Wenn zwei Menschen 89 Jahre lang in einer so engen, so frei gewählten Verbundenheit leben, dann kann ein gemeinsamer Tod Ausdruck dieser Verbundenheit sein – kein Bruch davon.

Viele Menschen erleben am Ende ihres Lebens, dass andere bestimmen, wie es weitergeht: Ärztinnen, Angehörige, Pflegeheime, Systeme. Die beiden haben sich bewusst dagegen entschieden. Sie haben die Verantwortung für ihr Ende nicht anderen überlassen – so wie sie es ihr Leben lang taten.

Dieser Schritt zwingt uns dazu, Fragen zu stellen, die wir gern auf später verschieben:

Wie möchte ich sterben?

Wovor fürchte ich mich wirklich?

Wie viel Leid bin ich bereit zu tragen?

Was macht mein Leben lebenswert – und was nicht mehr?

Was bedeutet es, autonom zu sein?

Solche Fragen öffnen Räume für Gespräche. Und Gespräche öffnen Räume für Entscheidungen.

Es ist ein erstaunlich zärtliches Detail, fast poetisch: Zwei Leben, die immer nebeneinander verliefen – und ein letzter Ort, an dem sich sogar ihre Asche berührt. Nicht getrennte Grabstellen, nicht zwei Gefäße, die irgendwann voneinander weggerückt werden. Eine Urne. Was für ein schöner Gedanke!

Es geht nicht darum, diesen Weg für alle Menschen gutzuheißen. Es geht darum, zu erkennen, dass es mehr als einen richtigen Weg gibt. Die beiden Frauen haben den ihren gefunden – und sind ihn konsequent gegangen. Vielleicht ist es genau das, was diesen Abschluss so stimmig macht.

 

Herzlichst,

Hanna und David Roth

Bergisch Gladbach im November 2025

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an k.reichert@puetz-roth.de  Stichwort „Denkanstoß”

Archiv der Denkanstöße – Teil 2

TitelAuszugDatumDownloadhf:tax:erscheinungsjahr
Denkanstoß 65 – “Zwei Menschen, ein Weg. Bis zuletzt!”

Die Nachricht vom Tod der Kessler-Zwillinge hat niemanden kalt gelassen. Der begleitete Suizid ruft Bewunderung hervor, Irritation, stille Sympathie, Kritik, eine Art zartes Unverständnis. Vielleicht auch Sehnsucht. Vielleicht auch Angst. Und vielleicht … mehr.

19. November 20252025
Denkanstoß 64 – “Sterben Frauen anders?”

Wussten Sie, dass in Deutschland fast 18.000 Menschen leben, die über 100 Jahre alt sind? Die allermeisten davon sind Frauen. Rund achtzig Prozent. Wir Frauen überleben die Männer im Schnitt um vier … mehr.

14. Oktober 20252025
Denkanstoß 63 – „Ich habe alles geregelt – für mich. Und für dich.“

Ulla hatte nicht damit gerechnet. Nicht an diesem Morgen, nicht in diesem Jahr, nicht so plötzlich. Ihre Mutter Franziska war schon lange nicht mehr gut zu Fuß, aber sie hatte sich immer … mehr.

8. Mai 20252025
Denkanstoß 62 – “Der letzte liebevolle Blick”

Dass Eltern tagelang nicht zu ihrem auf so tragische Weise gestorbenen Kind dürfen, auch das wird nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt in Erinnerung bleiben. In unserem Bestattungshaus ermöglichen wir jedem, … mehr.

14. Januar 20252024
Denkanstoß 61 – „Die letzte Entscheidung”

Martha (Tilda Swinton) ist eine Frau, die sich in den dunkelsten Ecken der Welt herumgetrieben hat. Sie war immer dort, wo das Leben gefährdet und der Tod allgegenwärtig ist – sei es … mehr.

29. Oktober 20242024
Denkanstoß 60 – „Turbotrauer”

Ein Grund, warum wir den Tod eines geliebten Menschen als so schmerzhaft empfinden, ist die Endgültigkeit des Abschieds, die mit der Tatsache, dass wir sterben, verbunden ist. Wir werden diesen einen Menschen … mehr.

20. August 20242024
Denkanstoß 59 – „Abgereist”

Manfred Elzenheimer war ein stattlicher Mann, Metzgermeister mit Leib und Seele, der das Wohl seiner Kunden im Blick hatte, aber auch, so merkwürdig es vielleicht klingen mag, das Wohl der Tiere, die … mehr.

2. Mai 20242024
Denkanstoß 58 – „Erste Hilfe am letzten Tag”

Gabriele Struck starb an Leukämie. Alle in der Familie wussten, dass dieser Tag kommen würde. Als es dann geschah, war da nicht nur Trauer, da war der Schock, über die Endlichkeit und … mehr.

16. April 20242024
Denkanstoß 57 – „Trauerkompetenz“

Als die Erde durch seine Finger rieselte und der Regen auf den Sarg in der Grube prasselte, empfand er nicht nur Trauer, da war auch dieses taube Gefühl der Ratlosigkeit. Paul Neuner … mehr.

15. November 20232023
Denkanstoß 56 – „Mehr Leben in den Tod bringen …“

Zugegeben, unsere Überschrift liest sich heute etwas holperig. Der Weg zu einem besseren Umgang mit dem Tod ist steinig und da ist gelegentliches Holpern unvermeidbar. Seit vielen Jahren fordern wir: Lasst uns den … mehr.

10. April 20232023
Denkanstoß 55 – „Eure Mutter ist für mich gestorben“

Wie oft hatten Sandro und Marc ihren Vater diesen Satz sagen hören? Ben Kiefhaber konnte seiner Frau nicht verzeihen, dass sie ihn und die Kinder verlassen hat, um ein neues Leben anzufangen. … mehr.

29. November 20222022
Denkanstoß 54 – “4 000 000 000”

Vier Milliarden sind eine gewaltige Zahl. Wir sind uns nicht ganz sicher, wie diese Zahl gemessen wurde, aber selbst, wenn es ein paar Zuschauer weniger wären, die Einschaltquote bei den Trauerfeierlichkeiten für … mehr.

21. Oktober 20222022
Denkanstoß 53 – “Layla”

Um es kurz zu machen, schlechte Nachrichten verkaufen sich einfach viel besser als gute Nachrichten. Ab und zu versteckt sich aber hinter einer schlechten Nachricht, wenn man genau hinschaut, auch mal was … mehr.

21. August 20222022
Denkanstoß 52 – “Andrea kommt nicht mehr”

Unruhe in der Firma. Andrea Krusmann, Projektmanagerin in einer großen Digital-Agentur, ist heute Morgen nicht zum Meeting erschienen. Der Kunde ist sauer und der Auftrag in Gefahr. Ihr Boss Werner Mang schnappt … mehr.

21. Juli 20222022
Denkanstoß 51 – “Jetzt erst recht!”

Im Moment fühlt es sich für uns so an, als würde die Welt nur noch aus Katastrophen bestehen. Wenn man sich mit der Geschichte vertraut macht, dann erkennt man jedoch, dass noch … mehr.

25. April 20222022
Denkanstoß 50 – Wir haben keine Eile

Das Telefon klingelt. Eine leise Stimme spricht die Worte, die wir jeden Tag hören und die trotzdem jedes Mal etwas Besonderes sind, weil sie für den Anrufer den Ausnahmezustand bedeuten. „Hallo… hier … mehr.

13. Februar 20222022
Denkanstoß 49 – “Bratwurst auf die Hand”

Durch das Kirchenschiff klang „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, so wie es sich Wilhelm Nuber kurz vor seinem Tod gewünscht hatte. Die Trauergemeinde lauschte still den tröstenden Worten dieses wunderbaren Liedes. Wilhelm … mehr.

23. August 20212021
Denkanstoß 48 – “Hurra, wir leben noch”

Die italienische Chansonsängerin Milva, die mit diesem Song im Jahr 1983 einen großen Hit hatte, lebt nicht mehr. Sie ist am 23. April im Alter von 81 Jahren verstorben. Als wir von … mehr.

30. Mai 20212021
Denkanstoß 47 – “Covid ist nicht die Pest”

Und wir leben auch nicht mehr im Mittelalter. Die Impfungen haben begonnen, der Lockdown wird gelockert, wir werden die nächsten Wochen mit schwankenden Inzidenzen leben müssen. Wir sollten uns jetzt nicht mehr … mehr.

30. März 20212021
Denkanstoß 46 – “Hört bitte auf zu jammern!”

„Bestatter an Belastungsgrenze“, „Der Lockdown ist für Bestatter ein Trauerspiel“, „Bestatter schlagen Alarm“. Schlagzeilen wie diese mussten wir in den letzten Tagen sehr viele lesen. Und das ärgert uns. Wir erleben die … mehr.

30. Januar 20212021
Denkanstoß 45 – “Danke Anke!”

Oft graust uns davor, wie der Tod, die Trauer und Beerdigungen im Fernsehen inszeniert werden. Fernsehen ist Fiction, d.h. da werden erfundene Geschichten erzählt und diese Storys folgen anderen Gesetzmäßigkeiten als das … mehr.

17. September 20202020
Denkanstoß 44 – “Über den Wolken…”

… muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Den Traum vom und die Begeisterung für das Fliegen hat wohl kein Künstler liebevoller beschrieben als Reinhard Mey. Dieser Song ist die Hymne aller Pilotinnen … mehr.

20. Juli 20202020
Denkanstoß 43 – “Lockup”

Endlich wieder einkaufen gehen, bei einem Cappuccino auf der Terrasse des Lieblingscafes im Freien sitzen oder mit Freunden joggen und Fußball spielen. Nach Wochen der gesellschaftlichen Enthaltsamkeit kann das Leben wieder Fahrt … mehr.

20. Mai 20202020
Denkanstoß 42 – Ode an die Freude

Es sind die kleinen Dinge, die uns im Moment Freude machen. Der Anruf eines alten Freundes, der richtige Song im Radio, das Lieblingsessen von einem fürsorglichen Partner gekocht, der Spaziergang durch die … mehr.

30. April 20202020
Denkanstoß 41 – “Wir sitzen alle im selben Boot”

Noch nie war dieser Satz bedeutsamer als im Moment! Die nächsten Wochen werden schwer, da dürfen wir uns nichts vormachen, unser Leben wird sich sehr verändern und wir sollten uns darauf vorbereiten. … mehr.

28. Februar 20202020
Denkanstoß 40 – “Familienbande”

Die Blumen-Benders gehören zu den alteingesessenen Familien in Hofberg in der Nähe von Osnabrück.i Die Gärtnerei wird in der zweiten Generation von Anneliese Bender erfolgreich geführt. Keine Hochzeit ohne wunderbare Rosensträuße aus … mehr.

17. Januar 20202020
Denkanstoß 39 – “Endlich ewiges Leben?”

Facebook mit seinem 2,4 Milliarden Usern wird in den nächsten 50 Jahren zum größten (digitalen) Friedhof der Welt. Dann werden mehr Tote dort angemeldet sein als Lebendige. Schon heute besuchen jeden Tag … mehr.

25. September 20192019
Denkanstoß 37 – “Die-in for Future”

Saskia hatte über die Hälfte der 7b davon überzeugt, mit ihr am Freitag die Schule zu schwänzen und sich für mehr Klimaschutz stark zu machen. Ihre Großeltern waren 68 auf die Straße … mehr.

17. September 20192019
Denkanstoß 38 – “Heilsame Abschiede”

Wir machen beinahe täglich die Erfahrung, dass der Ort der Beisetzung und die Gestaltung des Grabes bei der Bewältigung von Trauer eine wesentliche Rolle spielen. Anonyme und halbanonyme Beisetzungsangebote helfen trauernden Menschen … mehr.

17. September 20192019
Denkanstoß 36 – “So sterben wir”

Die Fritz-Roth-Stiftung verleiht am 25. Mai 2019 um 11.00 Uhr den Medienpreis 2019 an Roland Schulz. Der Autor und Reporter schreibt für das Magazin der Süddeutschen Zeitung. Die Laudatio auf den Preisträger … mehr.

30. Mai 20192019
Denkanstoß 35 – “Freude”

Vielleicht wird es Sie wundern, aber Freude spielt in unserem Berufsalltag als Bestatter eine große Rolle. Die Trauernden, die zu uns kommen, erleben die schlimmsten Momente ihres Lebens. Die Mutter, der Vater, … mehr.

22. Februar 20192019
Denkanstoß 34 – “Den Tod ins Leben holen!”

Trauer braucht eine Heimat, einen Ort zu dem man gehen kann und der was mit dem Verstorbenen zu tun hat. Wenn auf Friedhöfen der Leichnam oder die Asche in der Erde ruht … mehr.

17. November 20182018
Denkanstoß 33 – “Andi kommt nicht mehr”

Unruhe in der Firma. Andi Schubert, Art Director einer großen Werbeagentur, ist heute Morgen nicht zum Meeting erschienen. Der Kunde ist sauer und der Auftrag in Gefahr. Sein Boss Werner Herweg schnappt … mehr.

17. Oktober 20182018
Denkanstoß 32 – “Der Pfad der Sehnsucht”

Der Pfad der Sehnsucht beginnt mit der mehrfach gewundenen vergoldeten Linien-Skulptur aus Eisenblech von Knopp Ferro. Diese Arbeit spiegelt den Verlauf jedes menschlichen Seins. Über Jahrhunderte sind wir zum „Cogito, ergo sum“, … mehr.

25. September 20182018
Denkanstoß 31 – “Das letzte Hemd hat viele Farben”

Wir wollen Mut machen, Trauer auszuleben, und zwar so, wie es den Hinterbliebenen guttut, nicht so, wie es die Gesellschaft von ihnen erwartet. Sabine Bode und ich erzählen in unserem neuen Buch … mehr.

17. April 20182018
Denkanstoß 30 – “Sterben wir wirklich so, wie wir gelebt haben?”

Die Antwort auf diese alte Weisheit – manche würden sagen Binsenweisheit – können wir mit Nein beantworten. Was früher wahrscheinlich als Drohung gemeint war, um ein anständiges Leben zu führen, davor muss … mehr.

28. Februar 20182018
Denkanstoß 29 – “Tränen lügen oft”

Tränen begleiten unser Leben von der Geburt bis zum Tod. Vierzig Badewannen werden in Deutschland täglich voll geweint – 34 davon von Frauen. Weshalb aber weinen wir? Charles Darwin war einer der … mehr.

27. November 20172017
Denkanstoß 28 – “Gefährten – Mensch und Tier in einem Grab”

Ihr ganzes Leben lang war Jamiro da. Er war Linas treuer Begleiter. Sie hatte schon als Fünfjährige auf ihm sitzen dürfen und später dann auf dem Pferd Reiten gelernt. Jeden Nachmittag fuhr … mehr.

30. September 20172017
Denkanstoß 27 – “Helmut Kohl”

Der Abschied vom Staatsmann Helmut Kohl wird am Samstag an zwei Orten zelebriert. Es wird einen europäischen Staatsakt im Europaparlament in Straßburg geben und eine Trauerfeier im Dom zu Speyer. Beide Gedenkfeiern … mehr.

30. Juni 20172017
Denkanstoß 26 – “Auch im Sarg hat Ordnung zu herrschen”

Am Ende entscheiden sich immer noch die meisten Trauernden für ein schlichtes Totenhemd, den guten Anzug oder das graue Kostüm. Warum eigentlich? Es gibt keine Vorschrift, was der Tote im Sarg zu … mehr.

17. April 20172017
Denkanstoß 25 – “Feiern”

Erinnern sie sich noch an die Geburtstagsfeiern Ihrer Kindheit und Jugend? Schon Tage vorher war dieses Kribbeln im Bauch zu spüren, die Vorfreude auf eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres war immer … mehr.

28. März 20172017
Denkanstoß 24 – “Lea und die Prozac-Urne”

Schauspielerin Carrie Fisher ist auf dem Forrest Lawn Cemetery in Los Angeles beerdigt worden. Bemerkenswert ist die Form ihrer Urne: Sie erinnert an eine riesige Prozac-Pille. Prozac ist ein bekanntes Antidepressivum. Die … mehr.

29. Januar 20172017
Denkanstoß 23 – “Trauriges Fest der Liebe”

Die Heinzelmännchen haben sich auch in diesem Jahr für ihren historischen Weihnachtsmarkt in der Kölner Altstadt wieder einiges einfallen lassen. Heumarkt und Alter Markt erstrahlen in weihnachtlichem Glanz. Die fröhliche Menschenmenge schiebt … mehr.

17. Dezember 20162016
Denkanstoß 22 – “Das letzte Hemd hat keine Taschen”

Dieser Denkanstoß wurde vor einigen Jahren von unserem verstorbenen Vater Fritz Roth verfasst. Die Gedanken, die Fritz damals aufgeschrieben hat, sind heute immer noch aktuell. Auch freuen wir uns darüber, auf diesem … mehr.

30. Oktober 20162016
Denkanstoß 21 – “Zuhören können”

„Herzliches Beileid“ sind die ersten Sätze, die Trauernde von Herrn B. zu hören bekommen. Wir wollen hier keine Heuchelei unterstellen. Aber schon diese Beileidsbekundung finden wir grenzwertig. Herr B. kannte den Verstorbenen … mehr.

17. September 20162016
Denkanstoß 20 – “Kleiner Bruder”

Kleiner Bruder …, diese Worte hörte man von Billy Crystal in seiner Trauerrede für Mohammed Ali immer wieder. Kleiner Bruder hat ihn die Boxlegende zu Lebzeiten genannt. Die beiden verband eine tiefe … mehr.

30. Juli 20162016
Denkanstoß 19 – “Der Mond ist aufgegangen”

Der Tod kam über Nacht, aber er kam nicht überraschend. Bettina Friese, von ihrer Familie nur Oma Betty gerufen, hatte vor wenigen Tagen ihren 90. Geburtstag gefeiert. „Die Neunzig mach´ ich voll“ … mehr.

22. April 20162016
Denkanstoß 18 – “Todesopfer 2. Klasse”

Nach den Anschlägen von Istanbul mit elf deutschen Todesopfern hat sich die öffentlich gezeigte Betroffenheit schnell wieder gelegt. Kein Facebook-Nutzer hat die deutsche Flagge über sein Profilbild gelegt, keine Schweigemärsche fanden statt … mehr.

30. Januar 20162016
Denkanstoß 17 – “Eine Million Trauernde”

Die Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, die im Moment zu uns kommen, haben nicht nur ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Viele mussten aus der Heimat fliehen, weil ihr Leben … mehr.

30. Oktober 20152015
Denkanstoß 16 – “Trauern an Sonn- und Feiertagen verboten”

Die Tage hat uns ein Schreiben des Bestatterverbandes NRW erreicht, über das wir uns nur wundern können. Es ging um die Frage: „ … ob die Durchführung einer öffentlich angekündigten Trauerfeier (Traueranzeige … mehr.

17. September 20152015
Denkanstoß 15 – “Stille Trauer”

Als Jan die Trauerkarte in Händen hielt, war es für ihn, als würde er durch ein Fenster in seine Kindheit schauen. Er sah Herrn Sänger, wie er in seinem schicken Modeladen Blusen … mehr.

23. Juni 20152015
Denkanstoß 14 – “Und jetzt?”

Die einhundertfünfzig Kerzen im Kölner Dom sind erloschen. Es war eine bewegende Trauerfeier im Gedenken an die Toten des Absturzes von Germanwings-Flug 4U9525. Es hat den Trauernden sicher gut getan, zu sehen, … mehr.

17. April 20152015
Denkanstoß 13 – “4U9525”

Jahrzehntelang waren wir nur Zaungäste, wenn irgendwo auf der Welt ein Flugzeug abstürzte. Aus Berliner Ministerien wurden dann Beileidsbekundungen versandt, die Medien analysierten Unglücksursachen und zeigten auf fernen Flughäfen weinende Angehörige, deren … mehr.

18. März 20152015
Denkanstoß 12 – “Niemand alleine lassen”

„Je suis Charlie“, dieser Satz drückt nicht nur Protest gegen den Anschlag auf unsere Meinungsfreiheit aus. In diesen drei Worten steckt auch große Anteilnahme mit den Angehörigen der Opfer und Betroffenheit und … mehr.

28. Januar 20152015
Denkanstoß 11 – “Bei uns wird auch viel gelacht”

Dieser Satz aus einem RTL-Interview hat in den letzten Wochen zu einigen Irritationen geführt. Schließen die Berufe Bestatter und Trauerbegleiter nicht automatisch Lebensfreude und Humor aus? Wird man zwangsläufig nicht selbst irgendwann … mehr.

17. Dezember 20142014
Denkanstoß 10 – “Kindergarten auf Friedhof”

Was auf den ersten Blick merkwürdig erscheint, ist auf den zweiten von bestechender Logik. Leben und Tod gehören untrennbar zusammen. Nur trauen wir uns nicht mehr hinzuschauen, den Tod zu betrachten und … mehr.

29. Oktober 20142014
Denkanstoß 9 – “Niemand ist ersetzbar”

In unserer leistungsorientierten Gesellschaft hört man oft den Satz: Jeder ist ersetzbar. Chefs benutzen ihn, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und für viele Trainer ist dieser Satz eine Art Mantra, um den … mehr.

17. April 20142014
Denkanstoß 8 – “Aus der Schockstarre treten”

Eine Träne rann Michael über die Wange. Die Geschichten, die seine Mitarbeiter über den verstorbenen Kollegen Volker Schuster erzählten, berührten ihn. Es tat allen gut zu sehen, dass auch der Chef trauerte, … mehr.

29. März 20142014
Denkanstoß 7 – “Schockstarre”

„Volker ist heute Nacht gestorben“, Simone Schuster versagte am Telefon die Stimme, sie weinte, konnte nicht mehr weiter reden und legte auf. Am anderen Ende der Leitung behielt der Chef des Verstorbenen … mehr.

17. Januar 20142014
Denkanstoß 6 – “November Rain”

Der November ist bei uns traditionell der Monat, in dem Trauer und Tod für kurze Zeit ins öffentliche Bewusstsein rücken. Vor dem Fenster verregnete Herbststimmung, im Kalender die gewohnten Gedenktage (Allerheiligen, Volkstrauertag, … mehr.

30. Oktober 20132013
Denkanstoß 5 – “Allein zuhause, wenn andere im Urlaub sind”

Unsere Fotoalben sind voll mit Bildern von ausgelassenem Strandleben, romantischen Bergwanderungen und stimmungsvollen Open-Air Konzerten. Die Erinnerungen an Sommermonate mit Urlaubsreisen, Familienfesten und Sonntagsausflügen ins Grüne gehören für trauernde Menschen zu den … mehr.

24. August 20132013
Denkanstoß 4 – “Fritz”

Fünf Monate nach seinem Tod haben wir unseren Vater Fritz Roth am Wochenende zur letzten Ruhe gebettet. Der Mai war sein Lieblingsmonat. Deshalb haben wir als Familie entschieden, Fritz´ Urne erst jetzt … mehr.

27. Juni 20132013
Denkanstoß 3 – “Tradition”

Im Schloss Bellevue in Berlin hängen Gemälde der ehemaligen Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Von Theodor Heuss bis Christan Wulff lässt sich da eine Art Ahnengalerie der Amtsträger in Öl besichtigen. Wobei der … mehr.

20. April 20132013
Denkanstoß 2 – “Wir trauern”

Es gibt bei uns im Haus der menschlichen Begleitung viele Plätze, die uns an unseren Vater erinnern. Er hat das Haus aufgebaut, die Kunst, die hier überall zu sehen ist, hat er … mehr.

27. Februar 20132013
Denkanstoß 1 – “Der Tod ist vielleicht die beste Erfindung des Lebens …”

Am 13. Dezember letzten Jahres ist mein Vater Fritz Roth gestorben. Nach Monaten Hoffen und Bangens ist er seinem Krebsleiden erlegen. Meinem Vater war es immer sehr wichtig, selbstbestimmt zu leben und … mehr.

30. Januar 20132013